Die Erfahrung der
ganz anderen Seite - der tiefen
Seite - der Existenz
Existentiale Erfahrung findet
jenseits von Tugend statt
Vernichtigen heisst: Umsteigen
Wenn Du in der Tiefe existieren
willst, kannst Du nicht durch den
Weg der Normen erreichen
Die höhere Seinsebene soll sich
auf der existentialen Selbster-
fahrung gründen
Wo gespielt wird, herrscht
Zukunft.
Wo alles festgelegt ist, herrscht
Sicherheit, aber fehlt das Leben.
Spielen als der vitale Gegensatz
zu Zwang und Gehorsam.
Vernichtigen heisst: das grosse
Spiel des wirklichen Lebens
spielen. Kaisern heisst: das Spiel
der eleganten Anderwelt spielen.
Die direkte Erfahrung soll
respektiert werden. Das ist ein
Grundprinzip der Moderne.
Im angebrochenen Zeitalter gilt:
Die existentiale Erfahrung soll
respektiert werden, um als Basis
für die Werte zu sehen, die
jenseits aller Werte sind. Es wird
eine Zeit voller lebensintensiver
Attraktivitäten.
Die innere Erfahrung der
Existenz ist der Ort, wo sich die
Grösse des Menschen ihm selber
zeigt
Tugend ist kein Garant für die
grosse Erfahrung von Wirklichkeit
Wirken durch Nicht-Wirken, das
ist höchste Effizienz.
Den Joker besitzen macht uns
unschlagbar.
Der Joker ist wie die Null, welche
die Kraft einer Zahl potenziert,
wenn sie vor dem Komma
hinzugefügt wird.
Die geniale Erfindung des
Trumpfes. Eine Karte, die nicht
etabliert ist, siegt über die
etablierten Karten.
List und Trumpf stechen nicht
nach generellen Methoden,
sondern im Einzelfall. Das gilt
ebenfalls bei der existentiellen
Erfahrung.
Reden durch nicht-reden.
Gewinnen kann jener, der nichts
zu sagen hat. Liebe triumphiert
über Vernunft.
Die neue Souveränität geht von
der Lebendigkeit und ihrer
absoluten Treue und Erfüllung
aus.
Interessant: Mystikerinnen und
Tötungsprofis verfolgen im
grossen Spiel des Lebens
dieselben Gross-Strategien
Aufklärung und Demokratie:
Umwertung von Oben-Unten.
Das angebrochene Zeitalter: Die
neue Umwertung besteht darin,
dass die Werte ihren Kräften
nicht mehr genügen. Es braucht
die Wucht der Lebendigkeit und
ihr Sog, um die Welt zur echten
Wirklichkeit zu bringen.
Flow-Kommunikation geht hier
voran.
Listvolle Umwertung hat eine
gleiche Struktur (Homologie) wie
das Prinzip der christlichen
Auferstehung .
Wirken durch Nicht-Wirken
schädlich als Hinterlist, rettend
durch Vorderlist.
Beide: vernichtigende Praktiken
und listkundliche Eleganz,
propagieren Gewaltlosigkeit als
Flow-Praxis, als Praxis der
Lebenslust.
„Flow-voll“ handeln ist die
positive Version zur negativen
Version von „gewalt-los“
handeln.
Alles, was Wandel bringt, boomt.
Listkunde war im Osten seit dem
8. Jahrhundert vor Christus
bekannt, und auch der Flow der
Lebenslust.
Endlich tauchen List und
Vorderlist offiziell in unserer
Kultur auf
Gewaltlose Praktiken kommen
auf
Politik will davon noch lange
nichts wissen. Wer durch Kriege
siegt, legitimiert sich zu allem,
hmm.
Inquisition: ein Grossunter-
nehmen, welches der Wahrheit
alles Leben austreiben wollte.
Meisterschaft heisst: in jedem
Detail des Ganze verwirklichen,
und dies durch jede Tat und ganz
konkret.
Expertentum (Wissenschaft)
heisst: allgemeine Grundsätze
definieren, und die mühsame
Umsetzung in Detail-Handlungen
der Einzelperson überlassen.
Wenn es nicht gelingt, dann ist
der Einzelne schuld.
Abstrakt und logisch korrekt
heisst stets:
„an-sich wahr“, aber fern der
Lebendigkeit.
Neuer Durchblick dank der
Perspektive (per-spicere =
lateinisch durch-blicken)
Das 15. und 16. Jahrhundert:
eine nicht abbrechende Reihe
von radikalen Neuerungen, echte
Umstürze.
List, Trümpfe, Umwertung
werden verehrt und verteufelt.
Ehrliche Arbeit wird wichtiger als
Adel und Vormacht. Seit dem 21.
Jahrhundert wird Lebensechtheit
wichtiger als Arbeits-Produktion
Neue Identität braucht Revolution
und umgekehrt: Revolution
verlangt nach neuer Identität.
Dazu ist es nötig, dass die alten
Eliten (die-das-Sagen-haben)
durch neue ersetzt werden, sonst
gibt es nur neue Machthaber.
Bekanntlich gilt: Macht
korrumpiert.
Wenn Gleichheit zur Imitation
wird, kommt es nicht gut.
Wenn alle gleich sind, leiden die,
die das Sagen haben, unter der
Respektlosigkeit, welche die
Gleichen ihnen entgegenbringen.
Wenn Eltern und Kinder gleich
sind, leiden die Eltern an
Respektlosigkeit, das heisst,
ihnen wird kein Respekt
entgegengebracht.
Wenn wir nur Erwachsen sind,
leiden wir am Mangel an
Vergangenheit und Zukunft.
Neue Identität braucht beides:
Neue Werte und Integration der
Geschichte, nicht deren Verlust.
Nicht die Zugehörigkeit soll
geopfert werden, im Gegenteil:
Sie muss immer beibehalten
werden. Aber neue Formen, neue
Leitvisionen, das braucht‘s.
Der neue Umsturz von Oben-
Unten besteht darin, dass die
Kultur durch die Fundur abgelöst
wird.
Im angebrochene Zeitalter gilt:
Die Macht wird ersetzt durch die
Wucht der sanften Lebendigkeit.
Die Wucht der Ohnmacht besteht
darin, dass Lebendigkeit eine lei-
denschaftliche Sehnsucht entwic-
kelt. Diese zeigt sich in sanfter
Form als das, was wir „das
Eigentliche“ nennen. Wenn es
uns gelingt, die Lebensintensität
zum zentralen Baustoff unsere
Existenz zu machen, so „ist das
eine erhörte Wucht“. Dadurch
wird alles, was wir tun, echt und
nachhaltig. So wollen unsere
Nachkommen uns sehen.